Die Highlights von meinem Jahr an der Shengjing Shan Kung Fu Academy

Ein Jahr an der Weihai Kung Fu Academy war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Hier sind die Highlights, die diese Erfahrung zusammenfassen.

Das Training und mein Meister

Das Training war zweifellos der Hauptgrund für meinen Besuch. Ich liebte die Abwechslung – die Mischung aus intensiven und lockereren Einheiten und unterschiedlichen Schwerpunkten. Wir begannen immer mit einer Aufwärmroutine, welche zu einer Art Ritual wurde und Körper und Geist auf das Training vorbereitete. Vieles war Wiederholung und trotzdem gab mir mein Meister immer etwas Neues, auf das ich mich konzentrieren konnte – eine Technik, einen Hinweis, eine Erklärung –, wodurch das Training spannend blieb. Er erzählte mir Geschichten über seinen Shifu, erklärte die Charakteristiken der Gottesanbeterinfaust und erläuterte die Techniken des Sanda. So konnte ich mit seiner Hilfe die Prinzipien immer mehr verinnerlichen und mich verbessern. Auch werde ich die Wintertage nie vergessen, an denen meine Hände eiskalt waren. Mein Meister lieh mir seine warmen Handschuhe für den Qi-Gong Unterricht und machte Witze über mein Yang Qi. Ich bin wirklich dankbar, einer seiner Schüler zu sein.

Die Menschen

Im Laufe des Jahres kamen und gingen einige Schüler – manche blieben ein paar Wochen, andere monatelang. Obwohl wir keine große Gruppe waren, bin ich für jeden dankbar, den ich getroffen habe. Manche forderten mich heraus, andere teilten einfach ihre Anwesenheit und viele wurden zu Freunden. Jeder brachte seine eigene Atmosphäre mit – unterschiedliche Persönlichkeiten, Sprachen, Länder und Gewohnheiten – sodass wir gemeinsam zu einem bereichernden Austausch beitrugen.

Blick vom Shengjing Shan zu der Statue von Laozi
Meister und Schüler posieren vor dem Tempel
Sonnenuntergang
Shengjing Shan mit Schnee
Gruppenfoto vor der Schule
Der daoistische Tempel am Fuße des Shengjing Shan

Die Umgebung

Die Schule ist ruhig gelegen in wunderschöner Landschaft mit einem daoistischen Tempel und Bergen in der Nähe. Den Wandel der Natur im Wechsel der Jahreszeiten zu beobachten, war ein tiefgreifendes Erlebnis. Abends ging ich oft spazieren, meistens zur Laozi-Statue und wiederholte meine Formen, während die Sonne langsam unterging und der weise alte Mann über mich wachte. Manchmal war Emil da, und wir unterhielten uns bis in die Nacht hinein und stiegen an einem heißen Sommerabend in die Statue hoch, um das Dorf von oben zu betrachten.

Kleine Highlights: Essen und Wochendausflüge

Der Alltag konnte manchmal etwas eintönig werden, daher boten die Wochenenden willkommene Pausen. Wir erkundeten den Bauernmarkt von Gejia nach Essen und Obst und Gemüse (Javier und Zaida hielten immer nach dem frittierten Brot Ausschau :D) oder fuhren nach Wendeng, um Vorräte und Mahlzeiten zu besorgen (ich bin sicher, die All-you-can-eat-Restaurants kannten uns gut). Vor allem Louis konnte viel essen und forderte sich immer selbst heraus mit All-I-can-eat. Im Sommer gingen wir an den Strand – Weihai oder Rushan waren in der Nähe –, schwammen, entspannten im Schatten und aßen Meeresfrüchte zum Mittagessen. Ich besuchte außerdem Yantai und Muping, nahm an einem kleinen Wettbewerb teil und besuchte ein Drachenbootrennen in Nanhai.

Fazit: Wachstum, Freundschaften und eine neue Perspektive

Dieses Jahr war mehr als nur das Erlernen von Formen und Bewegungen. Ich bin persönlich gewachsen, habe einen Meister und gute Freunde gefunden sowie mehr Verständnis für die Chinesische Sprache und Kultur aufgebaut. Es hat mir neue Perspektiven für meine Zukunft eröffnet und meinen Wunsch bestärkt, mein Wissen zu teilen – Kung Fu, aber auch die chinesische Sprache und Kultur zu unterrichten. Mein Traum ist es, anderen zu helfen, vom Kung Fu-Training zu profitieren und zu einer tieferen Verbindung zwischen unserem Land und China beizutragen.

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