Die chinesischen Silben bestehen meist aus einer Kombination eines Konsonanten am Anfang und eines Endteils, welcher sich aus einem oder zwei Vokalen zusammensetzt. Dazu kommt eine bestimmte Betonung des Endteils. Das Hochchinesische (Putonghua) hat 4 Töne, welche in der Pinyin Schreibweise durch Tonmarker gekennzeichnet werden.

  • Der erste Ton (mā) wird gleichmäßig hoch gesprochen.
  • Beim zweiten Ton (má) wird die Stimme vom mittleren Niveau angehoben, ähnlich wie bei einer Frage.
  • Beim dritten Ton (mǎ) wird die Stimme leicht abgesenkt und anschließend deutlich angehoben.
  • Der vierte Ton (mà) ist stark abfallend, ähnlich wie bei einer Aussage.

Außerdem gibt es Silben, die ohne Betonung gesprochen werden. An dieser Stelle wird oft vom neutralen Ton oder dem fünften Ton gesprochen.

Um Chinesisch richtig sprechen zu lernen, ist es elementar die Töne richtig zu sprechen, denn die gleiche Silbe hat, je nach Betonung, eine andere Bedeutung.

八(bā)                 拔(bá)                 靶(bǎ)                   爸(bà)                   吧(ba)

       Acht                   ziehen                   Ziel                       Papa                Finalpartikel

妈(mā)                麻(má)                马(mǎ)                  骂(mà)                吗(ma)

        Mama               Hanf/taub               Pferd                  schimpfen           Fragepartikel

Jede Silbe kann durch ein oder mehrere Schriftzeichen dargestellt werden. Silben mit der gleichen Betonung haben eine andere Bedeutung, wenn sie mit unterschiedlichen Schriftzeichen geschrieben werden. Beim Sprechen ergibt sich die Bedeutung des Wortes meistens aus dem Kontext heraus. Beispielsweise bei Namen ist dieses jedoch nicht der Fall. Ein Beispiel wäre der Vorname „Dōng“. Er könnte mit dem Zeichen für Winter (冬) oder mit dem Zeichen für Osten (东) geschrieben werden. Meist wird dann dazu gesagt: „冬天的冬(Dōngtiān de dōng)“, was bedeutet: Das „Dōng“ aus „Winter“. Auch Dǒng (董) ist ein Vorname. Hier ist allerdings die Verwechslung mit den zuvor genannten Zeichen nicht gegeben, da er eine andere Betonung hat. Also gut zuhören 😉

Durch diese Zweideutigkeit lässt sich auch erklären, warum in China die Zahl 4 als Unglückszahl gilt. Die Aussprache für 四 sì (vier) ist ähnlich der von sǐ 死 (Tod). Ein anderes Beispiel dafür ist, dass in China unhöflich ist Uhren zu verschenken: 送钟 sòng zhōng (eine Uhr schenken) klingt gleich wie 送终 (ein Familienmitglied bestatten).

close

Newsletter

Trage dich in den Newsletter ein, um über Kursangebote und neuen Inhalten auf meiner Website informiert zu werden!

Der Newsletter ist jederzeit kündbar. Mit der Anmeldung stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

1 Kommentar zu „Die Töne des Hochchinesischen“

  1. Pingback: Ist Chinesisch lernen schwer? – Caro Lho

Kommentarfunktion geschlossen.