„Chansi Gong“ (缠丝功), übersetzt „Seidenziehen“, sind Körperübungen denen Spiralbewegungen zugrunde liegen. Sie sind traditioneller Bestandteil des Wushu. Sie dienen insbesondere im Chen Tai Chi dazu grundlegende Bewegungsmuster zu erlernen.
Den Übungen wird ein positiver Effekt auf die Gesundheit zugeschrieben. Der ganze Körper wird beansprucht und die inneren Organe massiert. Die 18 Hauptgelenke des Körpers werden geöffnet und bestimmte Akupunkturpunkte werden aktiviert. Die Gelenke, die Muskulatur und das Bindegewebe des ganzen Körpers wird trainiert und gelockert; der Kreislauf, die Atmung und der Stoffwechsel werden angekurbelt.
Besonders wichtig ist, dass die Bewegungen aus unserer Körpermitte hervorgehen, dem Dantian „丹田“. Dort wird der innere Energiefluss, das Qi, angeregt, welcher sich in Spiralbewegungen weiter zum entsprechenden Körperteil bewegt. In Verbindung zum Dantian bewegen sich die verschiedenen Körperteile harmonisch miteinander.
Die wichtigsten drei Prinzipien des „Chansi Gong“ sind folgende:
- Eine Abwärtsbewegung enthält immer eine Aufwärtsbewegung
- Beziehe sowohl den Geist (das Innere), als sowohl den Körper (das äußere) mit ein
- Der ganze Körper ist eine Einheit
Viele der Übungen enthalten Angriffs- und Verteidigungstechniken. Durch die Spiralbewegungen können beispielsweise Griffe gelöst werden. Dabei wird sich die menschliche Anatomie und Hebelgesetze zunutze gemacht. Außerdem dienen die Übungen dazu verschiedene Methoden zu erlernen, um die Kraft des gesamten Körpers gezielt freizusetzen.